Nutri-Score: Nährwertqualität auf einen Blick

Frau zwinkert, Nutri-Score A angezeigt, vegane Produkte vom vegan leben: pflanzliches Hack und pflanzliches Gyros aus Sojaprotein.

Mit dem Nutri-Score ist es ganz einfach, die Nährwertqualität von verarbeiteten Lebensmitteln zu erkennen und zu vergleichen. Die Ampelfarben auf dem Vorderetikett geben schnell Orientierung und somit eine Auswahlhilfe beim Lebensmitteleinkauf.

Buchstaben treffen auf Farben

Intuitiv und leicht verständlich dargestellt: Die Skala des Nutri-Scores verbindet fünf Buchstaben mit Ampelfarben in den Stufen Grün (A) bis Rot (E). Je grüner der Nutri-Score, desto günstiger sind die enthaltenen Nährwerte. Die entsprechende Einordnung ist auf dem Vorderetikett abgebildet.

Dadurch ist es möglich, die Nährwertqualität auf einen Blick zu erkennen und mit anderen Produkten der gleichen Kategorie zu vergleichen. Man kann beispielsweise schnell sehen, wie günstig ein Schokomüsli im Vergleich zu einem Früchtemüsli ist. Für Vergleiche zwischen verschiedenen Artikelgruppen ist der Nutri-Score nicht geeignet. Deshalb ist ein Müsli nur mit einem anderen Müsli zu vergleichen und nicht mit einem Schokoriegel.

Berechnung des Nutri-Scores

Der Nutri-Score wurde von unabhängigen Wissenschaftlern entwickelt. Als Einheit wird 100 Gramm bzw. 100 Milliliter genutzt, da beispielsweise Portionsangaben variieren. Zur Einstufung anhand des Nutri-Scores werden günstige Inhalts- und Nähstoffe mit ungünstigen verrechnet.

Günstig:

  • Ballaststoffe
  • Eiweiß
  • Gemüse, Obst, Schalenfrüchte, Hülsenfrüchte
  • ausgewählte Speiseöle wie Raps-, Walnuss- und Olivenöl

Ungünstig:

  • Energiegehalt
  • gesättigte Fettsäuren
  • Zucker
  • Salz

Nutri-Score als Ergänzung und Hilfe

Die für den Nutri-Score genutzten Inhaltsstoffe und Nährwerte stehen bereits auf den Produkt-Etiketten. Die reinen Analysewerte geben aber keinen direkten Überblick, wie günstig die Nährstoffqualität ist oder wie sie im Vergleich zu anderen Artikeln steht. Außerdem sind die Informationen meistens auf der Rückseite dargestellt. Der intuitive Nutri-Score auf der Vorderseite der Verpackung ergänzt die Infos aus der Zutatenliste und Nährwerttabelle und gibt verständlich Orientierung beim Lebensmitteleinkauf.

Nutri-Score: Gut oder schlecht?

Müsli ist nicht gleich Müsli. Um Produkte der gleichen Kategorie mit einander zu vergleichen, ist der Nutri-Score sehr hilfreich und regt Verbraucher an, die „bessere“ Wahl zu kaufen. Der Nutri-Score sagt aber nicht aus, ob Lebensmittel gesund oder ungesund sind. Da der Nutri-Score freiwillig ist, ist er noch nicht auf allen Produkten abgebildet und der Vergleich ist nicht immer zwischen allen Artikeln möglich.

Auch die Hersteller werden angeregt, eine Rezeptur mit besserer Nährstoffqualität zu nutzen, um den Nutri-Score zu verbessern. Es kann jedoch auch sein, dass die Rezeptur zwar angepasst wird und einen besseren Nutri-Score erhält, das Produkt aber nicht gesünder gemacht wurde. Der Nutri-Score berücksichtigt nämlich nicht alle Inhaltsstoffe eines Produktes, da beispielsweise Vitamine und Mineralstoffe, aber auch Zusatzstoffe wie Aromen oder Geschmacksverstärker außer Acht gelassen werden.

Deshalb sehen sich manche Bio-Hersteller benachteiligt, da Füllstoffe für sie stark eingeschränkt sind, während konventionelle Hersteller diese in einer Vielzahl nutzen können und einen besseren Nutri-Score erhalten.

Trotz der positiven Aspekte gibt es somit auch beim Nutri-Score Nachteile, weswegen der Nutri-Score Kritik erfährt. Der Nutri-Score bietet aber dennoch eine gute und leicht verständliche Hilfestellung beim Einkaufen, sollte aber nicht das einzige Entscheidungskriterium sein.

FAQ: Fragen und Antworten zum Nutri Score

Seit wann gibt es den Nutri-Score und wer hat den Nutri-Score erfunden?

In Deutschland gibt es den Nutri-Score seit 2020. Ursprünglich wurde der Nutri-Score 2017 von den französischen Gesundheitsbehörden entwickelt und ist mittlerweile auch in Belgien, der Schweiz und Luxemburg eingeführt.

Auf welchen Artikeln gibt es den Nutri-Score?

Man findet den Nutri-Score auf Lebensmitteln, die bereits ihre Inhaltsstoffe und Nährwerte ausweisen. Das können verarbeitete Lebensmittel und Getränke sein.

Ist der Nutri-Score Pflicht?

Der Nutri-Score ist nicht verpflichtend für Unternehmen. Sie können freiwillig den Nutri-Score auf Lebensmittel bringen. Entscheidet sich ein Unternehmen dafür, werden aber alle Produkte der Marke mit dem Nutri-Score versehen. Dass ein Unternehmen den Nutri-Score nur auf seine „gesunden“ Produkte druckt, ist somit ausgeschlossen. Marken wie vegan leben, Biogreno oder Hofgut führen den Nutri-Score freiwillig auf den Produkten ein.

Wie wird der Nutri-Score berechnet?

Zunächst wird ein Produkt einer der vier Kategorien allgemeine Lebensmittel, zugesetzte Fette, Käse oder Getränke zugeteilt. Sowohl für die eher ungünstigen (Energiegehalt, gesättigte Fettsäuren, Zucker und Salz) als auch die eher günstigen Inhalts- und Nährstoffe (Ballaststoffe, Proteine, Obst, Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte und ausgewählte Speiseöle) werden Punkte vergeben. Die Summe der Punkte entscheidet, in welche der fünf Stufen des Nutri-Scores der Artikel eingeordnet wird.

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